Im Rahmen des Kurses „Storytelling und Illustration“ an der FH St. Pölten im Masterstudiengang Marketing und Kommunikation haben wir eine innovative Übung mit dem Text-to-Image-Tool MidJourney durchgeführt. Ziel war es, den Studierenden nicht nur theoretisches Wissen über Storyboard-Einstellungen zu vermitteln, sondern sie auch praktisch an die Handhabung von KI-Technologien heranzuführen.
Im letzten Jahr habe ich die Hochschuldidaktik-Ausbildung an der FH St. Pölten absolviert und befinde mich jetzt auch im weiterführenden Vertiefungsmodul. Hier habe ich gelernt, meinen eigenen Lernstil zu hinterfragen und zu reflektieren, was mein Lernziel ist und wie ich es am besten erreiche. In diesem Blogartikel beschreibe ich die Konzepte, die bei dieser Übung zum Tragen kommen.
Disclaimer
MidJourney neigt dazu, Ergebnisse zu produzieren, die oft sehr magisch und verspielt wirken. Daher muss man aktiv gegensteuern, allerdings war dafür im Unterricht nicht genügend Zeit.
Vorm Hören zum Sehen: Storyboard Einstellungsgrößen mit Midjourney üben
Das Erlernen von Storyboard Einstellungsgrößen kann zunächst etwas trocken erscheinen, doch es ist eine notwendige Erfahrung, besonders im Bereich der Werbefilmproduktion und Content-Erstellung. Sobald man das Konzept verstanden hat, erscheint es nicht mehr wie Hexerei, doch der erste Schritt muss getan werden.
Ich entschied mich gegen die übliche Herangehensweise, bei der ich den Studierenden ein beispielhaftes Storyboard zeige und dann die verschiedenen Einstellungen wie die Totale oder die Amerikanische erklären würde.
Stattdessen wollte ich, dass sie sich intensiver mit sich selbst auseinandersetzen. Ich spielte ihnen das Lied „Pompeii MMXXIII“ von Bastille vor, recomposed von Hans Zimmer vor. Dieser ist bekannt für seine Filmmusik zu Werken wie „König der Löwen“, „Dune“, „Interstellar“ und „Inception“, was ebenfalls eine Form des Storytellings, jedoch akustisch, darstellt.
Nachdem die Studierenden die epochale Filmmusik gehört hatten, zeichneten sie eine Szene, die durch die Musik inspiriert wurde. Im Anschluss kamen sie einzeln zu mir, um zu lernen, wie ihre Skizzen mit MidJourney in digitale Formate überführt werden können
Warum einzeln?
Es ist mir wichtig, individuelle Zeit mit jedem Studierenden zu verbringen, um ihre einzigartigen Fortschritte und kreativen Ideen eingehend zu fördern und zu unterstützen.
Vorm Hören zum Sehen: Storyboard Einstellungsgrößen mit Midjourney üben
Wie bereits erwähnt, besuche ich derzeit das Vertiefungsmodul des Didaktiklehrgangs an der FH St. Pölten. Nach einer Reflexionseinheit im Rahmen dieses Kurses habe ich folgende didaktische Prinzipien in meiner Lehrmethode erkannt:
➡️ Konstruktivismus
Im Konstruktivismus wird davon ausgegangen, dass Lernende Wissen auf der Basis ihrer bisherigen Erfahrungen und ihres bereits vorhandenen Wissens konstruieren. Ein Schlüsselelement dieses Ansatzes ist die Idee, dass Lernen effektiver ist, wenn es an das anknüpft, was die Lernenden bereits wissen und verstehen. [Quelle]
Die Übung zielte darauf ab, den Studierenden zu verdeutlichen, dass sie bereits visuelle Vorstellungen in ihrem Kopf entwickeln. Der nächste Schritt besteht darin, diese Bilder zu identifizieren und präzise mit Wörtern sowie standardisierten Begriffen wie beispielsweise „Close-up“ zu beschreiben.
➡️ Future Skills: Digital und AI Literacy
Die Zukunft der Arbeit erfordert eine umfassende digitale Kompetenz, die bei dieser Übung durch den praktischen Umgang mit KI-Technologie gefördert wird. Die Studierenden lernen das Tool nicht nur kennen, sondern es auch kreativ einzusetzen. Dabei geht es nicht nur darum, unterhaltsame Bilder zu erzeugen, sondern die Technologie als echtes Arbeitswerkzeug zu begreifen und zu nutzen
➡️ Praxisbezug und Visualisierung
Die Fähigkeit, Ideen überzeugend zu visualisieren, ist im Medienbereich unerlässlich. Das Finden der passenden Bilder kann oft zeitaufwendig sein. Doch mit Tools wie MidJourney oder DALL-E 3 können auch Personen ohne grafische Vorkenntnisse ihre Vorstellungen effektiv und greifbar machen. Dies bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil und somit auch die Aussicht auf einen besseren Job.
➡️ Bedeutung von Sprache und Keywords
Ein zentrales Element dieser Übung ist das Verständnis dafür, wie spezifische Wörter und Keywords die Ergebnisse Midjourney beeinflussen. Dies lehrt die Studierenden, präzise und überlegt zu kommunizieren – eine Fähigkeit, die in allen Bereichen der digitalen Medienproduktion von großer Bedeutung ist.
Conclusio
Diese Übung hat mir sehr gut gefallen, und ich plane, sie zu wiederholen. Durch den praktischen Einsatz von Midjourney konnten die Studierenden nicht nur erste Erfahrungen mit dem Tool sammeln, sondern auch direkt erkennen, wie es im beruflichen Kontext eingesetzt werden kann.
Die KI-Technologie bereichert den Unterricht auf eine innovative Art und Weise, die es mir erlaubt, meine Begeisterung voll einzubringen.
Darüber hinaus kann ich aufzeigen, dass durch Text-to-Image-Modelle eine Liberalisierung der Kreativität eingeleitet wird, die es auch Nicht-Grafikern ermöglicht, ihre Visionen zu visualisieren.
Let's go
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