Bei der Generierung von Bildern im Stil von “Barbour Christmas Heritage-Aethetic” der späten 80er- und frühen 90er-Jahre mit Midjourney zeigte sich ein interessantes Phänomen: Trotz der klaren Keywords „British“ und „Britain“ sowie eines sorgfältig kuratierten Moodboards dominierten in einigen Ergebnissen amerikanische Stilelemente.
Dass Midjourney oft Bilder mit einem westlichen Look erzeugt, war mir bewusst. Doch wie stark der amerikanische Bias hier durchkam, überraschte selbst mich.
In diesem Blogartikel finden Sie die Outtakes, die während dieses Projekts entstanden sind.
Amerikanische Symbole und Details
Der amerikanische Stil in den generierten Bildern manifestiert sich durch charakteristische visuelle Codes:
Großzügige, hell erleuchtete Villen mit überdimensionierter Weihnachtsdekoration symbolisieren den „American Dream“ von Wohlstand und Überfluss. Die Darstellung der Menschen folgt oft klischeehaften Mustern – blonde, makellose Frauen in Selfie-Posen neben markant maskulinen Männern. Familienszenen wirken wie perfekt choreographierte Lifestyle-Shootings, komplett mit Golden Retriever als symbolträchtigem Familienhund. Auf einem Bild war sogar ein Mann mit großer Einkaufstüte in Camouflagehose zu sehen, der neben einem Hummer stand.
Diese Ästhetik steht in deutlichem Kontrast zum traditionell understated britischen Heritage-Stil (den ich eigentlich kreieren wollte), der von naturverbundener Authentizität und zurückhaltender Eleganz geprägt ist.
Unterschiede in Zeit und Ort
Was ich ebenfalls sehr interessant fand, war die starke Variation der Zeitsprünge: Einige Bilder wirkten wie aus den frühen 2000ern, andere erinnerten an die 80er oder 90er.
Auch die Umgebung schien in vielen Bildern überwiegend amerikanisch geprägt – von Neuengland-Villen bis hin zu Anwesen in den Hamptons.
Um diese Unterschiede systematisch zu erfassen, analysierte ich ausgewählte Bilder einzeln und zog zusätzlich ChatGPT und Claude hinzu, um Details zu identifizieren, die Hinweise auf die jeweilige Zeitepoche und den geografischen Kontext lieferten.
Beispiele für “American Christmas” Aesthetic
Wie bereits erwähnt, sind diese Bilder entstanden, obwohl ich eigentlich britische Weihnachten generieren wollte – dabei zeigt sich jedoch deutlich der amerikanische Bias.
📍 Ort: Neuengland oder die Catskills
🕰️ Zeitraum: Späte 80er
📍 Ort: Aspen oder ein Winterchalet in Vermont
🕰️ Zeitraum: Frühe bis mittlere 90er
📍 Ort: Greenwich, Connecticut oder die Hamptons
🕰️ Zeitraum: Späte 90er, frühe 2000er
📍 Ort: Upper East Side, Manhattan oder ein Landhaus in den Hamptons
🕰️ Zeitraum: Späte 80er, frühe 90er
📍 Ort: Vermont oder ein Skiresort wie Jackson Hole
🕰️ Zeitraum: Späte 90er
📍 Ort: Nantucket oder ein elegantes Haus in Martha’s Vineyard
🕰️ Zeitraum: Frühe 2000er
📍 Ort: Berkshires oder ein idyllisches Haus in den Adirondacks
🕰️ Zeitraum: Späte 80er, frühe 90er
📍 Ort: Hudson Valley, Wisconsin oder ein Vorstadthaus in New England
🕰️ Zeitraum: 90er
📍 Ort: Cape Cod, ein Landhaus in den Hamptons, oder Midwest, Illinois
🕰️ Zeitraum: Frühe 2000er
Conclusio:
Diese Ergebnisse verdeutlichen die Herausforderung: Midjourney spiegelt die Dominanz amerikanischer Bildsprache wider, die tief in seinen Trainingsdaten verankertert sein könnte. Selbst präzise Prompts können diese globale Prägung nur schwer durchbrechen. Erfahrene Prompterinnen und Visual Content Strateginnen sind sich dessen bewusst, entwickeln gezielt Strategien, um dieser Tendenz bei der Arbeit mit Bildgeneratoren entgegenzuwirken, und verfügen über fundiertes Hintergrundwissen zu Ästhetiken, wodurch sie Unterschiede schnell erkennen und gezielt darauf reagieren können.
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